Facettendenervierung – Radiofrequenzablation (RFA)
Was ist die „thermische Facettendenervierung“ oder „Radiofrequenzablation“ (RFA)?
Die Ursachen von Rückenschmerzen können vielfältig sein. Sind die Wirbelgelenke nachweislich Auslöser eines chronischen Schmerzsyndroms, z. B. bei einer Arthrose der kleinen Wirbelgelenke, stellt die thermische Facettendenervierung ein sehr erfolgreiches Therapieverfahren dar. Mithilfe von Wärme („thermisch“) werden gezielt feine Nervenäste verödet/denaturiert d. h. funktionslos gemacht, die den nicht nervenwurzelbedingten Schmerz weiterleiten. Der Einsatz von Wärme durch Radiofrequenz stellt dabei ein Verfahren dar, welches heutzutage als sehr schonende und risikoarme Methode minimalinvasiver Behandlung einzuordnen ist.
Was ist das Ziel der Facettendenervierung?

Ziel der Behandlung ist die Ausschaltung von Nerven, die Schmerzsignale weiterleiten, die z. B. aufgrund einer Degenerierung bzw. Entzündung des Facettengelenks entstehen. Diese Weiterleitung des Signals „Schmerz“ kann durch die Therapie unterbrochen werden.
Verfahren
Die Facettendenervierung stellt ein seit mehreren Jahrzehnten angewandtes und bewährtes Verfahren dar. Sie ergänzt oder folgt konventionellen Therapieansätzen und zählt zu den perkutanen, minimalinvasiv operativen Verfahren, die sich durch sehr kleine Zugangswege auszeichnen. Die großflächige Eröffnung des Rückens bleibt erspart, zur Durchführung der Therapie sind weder Hautschnitt noch eine offene Rücken-OP notwendig.
Die Vorteile im Überblick:
- Die Genesungszeit ist kurz, da der Eingriff über einen sehr kleinen Zugangsweg erfolgt — Eine großflächige Eröffnung des Rückens ist hierfür nicht notwendig.
- Umliegendes Gewebe bleibt dank minimalinvasiver Technik geschont und Narbenbildung ist wie bei offenen Operationen stark reduziert.
- Die Behandlung wird kontrolliert unter radiologischer Sicht und Überwachung der Temperatur durchgeführt.
- Die Abgabe der Wärme unterliegt einer zeitgenauen und kontrollierten Dosierung.
Beratung
Wie bei allen Therapieverfahren hängt auch bei der thermischen Facettendenervierung der Therapieerfolg maßgeblich von einer exakten Diagnose
sowie einer strengen Indikationsstellung ab. Auf Basis Ihrer Vorbefunde und Ihrer persönlichen, gesundheitlichen Vorgeschichte wird Ihr behandelnder Arzt entscheiden können, ob die Facettendenervierung auch für Sie die geeignete Therapie darstellt.
Behandlungsablauf
Unter radiologischer Sichtkontrolle wird der Operateur eine dünne Kanüle an den betreffenden Nerv führen. Diese lediglich ca. 0,8 mm dünne Spezialkanüle stellt während der gesamten Therapie den alleinigen Zugangsweg zum erkrankten Wirbelgelenk dar. Umliegendes Gewebe wird geschont.
Eine Röntgennavigation dient dazu, die Kanüle kontrolliert und exakt möglichst nahe dem anvisierten Nervenast zu platzieren. Durch die korrekt positionierte Hohlnadel wird im Weiteren eine noch dünnere Thermoelektrode geführt, über die eine kontrollierte Menge an Energie zur thermischer Verödung des Nervenastes abgegeben wird. Hierbei wird die Temperatur im Gewebe kontinuierlich überwacht.
Damit Ihr behandelnder Arzt die Instrumente exakt platzieren kann, ist es wichtig, dass Sie während des Eingriffs ruhig liegen. Aus diesem Grund wird die Facettendenervierung für Sie schmerzfrei durchgeführt. Ihr behandelnder Arzt wird Sie im Vorgespräch genauer über lokale Betäubungs- bzw. Narkosemöglichkeiten informieren.
Die Dauer des eigentlichen Eingriffs liegt bei ca. 15-30 Minuten, abhängig von der Anzahl der zu behandelnden Wirbelsäulenabschnitte.