Nach 2 Jahren Corona-Pause war es endlich wieder soweit. Im Frühjahr 2022 konnten wir als German Doctors wieder in Indien einreisen, und wurden direkt sonnig begrüßt – mit 49°C.
Mit den Kleinbussen, bepackt mit dem notwenigsten und für unsere Verhältnisse rudimentärem Equipment, wurden täglich die unterschiedlichen Standorte in und um Kalkutta angefahren. Dabei dienten alte, leerstehende Hütten als Ambulanzen. Bei unserer Ankunft warteten die Patienten, meist ungeschützt von Hitze oder Regen, bereits geduldig. Eine Menge von über 100 Personen war keine Seltenheit.
Das Spektrum der Erkrankungen reichte von Husten, Schnupfen, Fieber über Bauchschmerzen mit Durchfall bei Mangelernährung und Wurmerkrankungen bis zu chronischen Schmerzen und akuten Verletzungen. Auch chronische Atemwegserkrankungen wie Asthma und COPD waren keine Seltenheit. Erstaunlich war das große Aufkommen von scheinbar nur westlichen Zivilsationskrankheiten: Zucker und Bluthochdruck. Aber: hinter allen Beschwerden konnten auch stets saisonal vorkommende Infektionskrankheiten wie Malaria und Dengue stecken. Eine nicht immer leichte Entscheidung.
Ein wesentlicher Schwerpunkt der Arbeit in Kalkutta ist die Erkennung und Behandlung der Tuberkulose. Diese ist hier noch immer weit verbreitet. Auch wenn die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten nicht dem von uns gewohnten Standard entsprachen, ist die Arbeit der German Doctors für viele der ärmsten Menschen in Kalkutta von unschätzbarem Wert. Und häufig genug die einzige Möglichkeit einer medizinischen Versorgung.
German Doctors – Hilfe, die bleibt.
German Doctors ist eine ehrenamtliche Hilfsorganisation, u.a. tätig in Indien, Bangladesch, Kenia, Philippinen und weiteren Orten. In den Slums von Kalkutta ist die Organisation seit 1983 tätig. Sie betreibt in Kalkutta, der Nachbarstadt Howrah sowie angrenzenden ländlichen Gebieten mehrere Ambulanzen, welche abwechselnd angefahren werden. Der Schwerpunkt in Kalkutta liegt neben der basismedizinischen Versorgung auf der Bekämpfung der Infektionskrankheit Tuberkulose, die in den Slums weit verbreitet ist.
pro interplast Seligenstadt
Verein zur Förderung medizinischer und sozialer Hilfe in Entwicklungsländern e. V. Ohne die großzügige finanzielle Unterstützung von pro interplast Seligenstadt wären viele der dringend notwendigen Operationen für die Patienten in Kalkutta nicht möglich.
Für weitere Informationen klicken Sie auf die Links. Sie haben dort auch die Möglichkeit die Arbeit der German Doctors bzw. von pro interplast Seligenstadt mit einer Spende zu unterstützen.